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Helmut Hahn
Malmedyer Straße 179
B-4780 Sankt Vith

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Die Vision der Holunderschule

Ganz ohne Visionen geht es nicht. Seht ihr die Kleinen?
Sie suchen ihren Weg.

Der Weg in die Welt hat immer im Dunkeln gelegen. Nun haben wir ihn grell beleuchtet. Die Kleinen kneifen die Augen zu. Sie wollen nicht sehen, sie wollen suchen. Das Spiel heißt Blindekuh! Haben die Großen das vergessen?

Das Spiel! Und wenn im Spiel der Kleinen die Visionen lägen? Die Sonntagskinder unserer Träume...

Ein Traumbild hat mich wach gemacht. Ich war im Auf und Ab des Grundschullehrerlebens ein bisschen matt und müde geworden. Da sehe ich im Traum die große, weite Welt, bewegt und buchtig wie ein gelapptes Riesenblatt. Und mitten darin ein kleines Feld mit geraden Kanten, ein Kasten für Kinder. Nun spielt mal schön! Sie spielen nicht, sie zappeln herum und prügeln sich und stoßen sich die Köpfe am kantigen Rand.

Muss denn das Stück in der Mitte der Welt ein Kasten sein?

Mit dieser Frage bin ich aufgewacht. Die Antwort kann ich mit Händen greifen: Ich setze in die Mitte der Welt ein Stück der Welt - einen kleinen Busch. lch pflanze für die Kinder einen Holunderbusch! Und mit diesem Busch beginnt das Spiel, und dieses Spiel macht Schule: HOLUNDERSCHULE.

Holunderschule! Ich gebe den Kindern ein kleines Stück Welt und trete als Lehrer einen Schritt zurück. Sie sind mit sich und der Welt allein und - spielen! Sie spielen mit Händen und Füßen, mit Stöcken und Steinen, mit Lena und Jan, mit Wörtern und mit Wolken; sie spielen mit ihrer Eigenart, sie spielen mit sich selbst: Lena ist die Königin, sie trägt eine Krone aus Ahornblättern; Jan zieht das Brett über die Modderkuhle, er ist der Brückenbauer; Ole ist einer, der an die Zukunft denkt, er sammelt Feuerholz für den Winter; Lorchen liebt Ordnung, sie fegt mit einem Zweig die Erde blank ...

Ich schaue ihnen zu und sehe auf einmal den Schlüssel blitzen: Hier können sie werden, was sie sind, hier können sie spielen, was sie sind und wie sie spielen, so werden sie! Sollte das der Schlüssel sein? lm Spiel mit Stöcken und Steinen und Modderhänden, zwischen Huckeln und Kuhlen und Butzen im Gebüsch erschliegt sich den Kindern das uralte Zauberreich, wo die Welt sie einfach in die Arme nimmt - so wie sie sind von den Zehen bis zur Nasenspitze, mit all ihren Träumen, Wünschen, Fragen, mit all ihrem Witz und ihrer Trotteligkeit - sie einfach in die Arme nimmt!

Sollte das die Schule sein?

lch habe den Schlüssel aufgenommen und weitergegeben, und was sich dann erschlossen hat, ist wirklich eine Schule geworden - HOLUNDERSCHULE!

Diese Schule hat kein Haus und keinen Stundenplan, sie hat den Grashüpfer als Zeichen und muntere Menschen, die mal hier, mal da sich auf die grauen Platten wagen und sagen, dass noch etwas bewegt werden kann in der kantigen Welt der Kinder: Die unter Bodendeckern erstarrte Rabatte, der DIN-genormte Kletterbogen, der Bauamtsleiter, der Hausmeister und der hässliche Haufen der grellen Bedenken und Vorurteile.

Die Bewegung geht mit erfrischenden Wellen über Asphalt und Teppichrasen, über Aufsichtsangst und Unterrichtsplan bis in die dunkelsten Nischen der Bildungswelt und kommt zurück mit einem Schwall von Lern- und Lebensfreuden

Aus der Vision ist Wirklichkeit geworden.

Text: Heinrich Benjes; Begründer der Holunderschule
weitere Infos siehe www.holunderschule.de